Partner fürs grüne Bauen

16.10.2025 / 6 Minuten / Zukunftsblog  ·  Nachhaltigkeit  ·  Unternehmen

Früher wurde nachhaltiges Bauen an Ziegeln, Dämmstoffen und Klebstoffen gemessen. Heute geht es längst auch um andere Komponenten – um Energieeffizienz, CO2-Fußabdruck, Ressourcenschonung und verlässliche Produktdaten. Ein Bereich, der dabei bisher oft unterschätzt wurde: die Elektrotechnik. Das wollen Alexander Bürkle und das Sentinel Holding Institut jetzt ändern – mit einer Partnerschaft, die weit über das Übliche hinausgeht.

„Ursprünglich war es nur als Austausch gedacht“, erinnert sich Sebastian Dilger, der das Thema Nachhaltigkeit im elektrotechnischen Kontext innerhalb der Alexander Bürkle-Gruppe begleitet – angestoßen wurde es von Ralf Glink und seinem Team.

 

„Ich kannte Sentinel noch aus früheren Projekten – ihre datengetriebene Herangehensweise, ihr Wissen rund um Wohngesundheit und Zertifizierungen. Im Gespräch haben wir schnell gemerkt: Da geht mehr.“

 

Und das ging es tatsächlich. Inzwischen arbeiten beide Unternehmen auf zwei Ebenen eng zusammen: Erstens technologisch – durch eine Schnittstelle zwischen der Produktdatenbank von Sentinel und dem PIM-System von Alexander Bürkle. So erhalten Fachpartner wie Handwerksbetriebe gebündelten Zugriff auf relevante Nachhaltigkeitsnachweise, automatisch aktuell gehalten und ergänzt durch Sentinel-eigene Informationen. Der sogenannte Produktpass bündelt verschiedene Zertifikate wie beispielsweise den Blauen Engel und wird in Kürze direkt im Alexander Bürkle Onlineshop abrufbar sein.

Die zweite Ebene ist strategisch. Sentinel bringt jahrzehntelange Erfahrung mit in der Beratung und Begleitung von Bauprojekten – bislang vor allem mit Fokus auf klassische Baustoffe. Alexander Bürkle hingegen öffnet als Partner den Zugang zur Elektrotechnik: „Energie- und Gebäudekonzepte sind heute zentrale Pfeiler nachhaltiger Architektur“, so Sebastian Dilger. „Wir schließen eine Lücke, die in der bisherigen Nachhaltigkeitsbetrachtung oft unterrepräsentiert war.“

 

Diese strategische Ebene gewinnt zunehmend an Bedeutung – denn die Anforderungen am Markt verändern sich. Besonders bei öffentlichen Ausschreibungen wird immer häufiger ein klarer Nachweis über die Nachhaltigkeit eingesetzter Produkte verlangt. Was bislang für viele Akteure noch schwer greifbar war, soll durch die Zusammenarbeit von Alexander Bürkle und Sentinel einfacher werden.

Die Kooperation ist dabei kein eigenständiger Weg, sondern eine gezielte Ergänzung zu alexgreen. Sie macht die Initiative inhaltlich belastbarer und liefert wichtige Bausteine für die nächste Entwicklungsstufe: alexgreen bildet den Ausgangspunkt für einen offenen Branchenstandard, der künftig unter neuem Namen etabliert werden soll. Sentinel bringt dafür das nötige Daten-Know-how, die Erfahrung mit Zertifizierungen und die neutrale Perspektive mit ein – eine Kombination, die Vertrauen schafft und den Anspruch unterstreicht, nicht nur intern zu wirken, sondern ganze Marktstrukturen mitzugestalten.

 

Und wie funktioniert die Zusammenarbeit ganz konkret? „Sehr gut“, sagt Sebastian Dilger. „Unsere Ansätze waren von Anfang an überraschend nah beieinander – methodisch, inhaltlich, sogar sprachlich. Das hat vieles erleichtert.“ Die regelmäßigen Abstimmungen finden auf beiden Seiten mit festen Ansprechpartnern statt, gemeinsame Projekte sind bereits in Arbeit.

Wenn also auf der einen Seite Daten, Standards und Erfahrung stehen – und auf der anderen Technik, Energie und Praxisnähe – dann entsteht daraus mehr als eine Lieferkette. Es entsteht ein Netzwerk für die Zukunft. Oder, wie Sebastian Dilger es formuliert: „Sentinel ist einer der renommiertesten Player für nachhaltiges Bauen – und wir bringen die Elektrotechnik dazu. Gemeinsam denken wir Nachhaltigkeit weiter.“

 

Um die Sichtbarkeit nachhaltiger Produkte im Markt weiter zu stärken, engagiert sich Alexander Bürkle auch aktiv gegenüber Herstellern: Sie werden gezielt eingeladen, ihre Sortimente analysieren zu lassen – und damit Teil eines offenen Standards zu werden, der die Branche nachhaltig verändern könnte.