Heutzutage sind fast alle Fernseher Smart-TVs. „Nur noch ein Gerät von 300 Modellen in unserem Sortiment ist nicht internetfähig – und selbst das kann mit einem Streaming-Stick nachgerüstet werden“, erklärt Michael Steiert, Kundenmanager für Multimedia bei Alexander Bürkle. Doch was bedeutet „smart“ eigentlich genau, welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) dabei, und wie verändert sie unser Fernseherlebnis?
Bild- und Tonoptimierung
KI im TV analysiert Bilder und passt die Helligkeit an das Umgebungslicht an, um die Augen zu schonen: Ist der Raum hell, wird der Bildschirmkontrast erhöht, ist der Raum dunkel, wird die Helligkeit reduziert. HDR-Inhalte können automatisch abgedimmt werden, um Blendungen zu vermeiden. Bildsignale mit niedriger Auflösung werden hochgerechnet (Upscaling), sodass auch nicht-HD-Inhalte in besserer Qualität dargestellt werden. Szenen mit schnellen Bewegungen – wie Verfolgungsjagden – werden von der KI analysiert, um Verzerrungen zu vermeiden und die Bewegungsschärfe zu optimieren. „Das gleiche gilt für den Ton“, sagt Michael Steiert. „Bei einem Actionfilm wird beispielsweise der Bass verstärkt. Wenn es viele Dialoge gibt, passt die KI den Klang an, sodass die gesprochene Sprache klarer verständlich ist.“
Sprachsteuerung erleichtert die Bedienung
KI kann die Lautstärke ändern, den Kanal wechseln oder bestimmte Apps öffnen und selbst spezifische Suchanfragen umsetzen wie: „Zeige mir alle Filme von Bruce Willis“. Wenn die Fernbedienung mit einem Mikrofon ausgestattet ist, geht das direkt vom Sofa aus. „Das ist besonders praktisch für Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind“, erklärt Michael Steiert.
Individuelle Programmvorschläge
Was viele Nutzer kennen ist, dass die KI das Fernsehverhalten analysiert und dem Nutzer ähnliche Inhalte vorschlägt. Beispiel: Schaut jemand oft Dokumentationen, werden entsprechende Sendungen empfohlen. Manche Kunden sind dem gegenüber aus Datenschutzgründen skeptisch oder wollen wissen, ob man die KI-Funktionen ausschalten kann. „Das geht natürlich, man kann smarte Funktionen einfach deaktivieren oder auch bei der Installation gar nicht erst zulassen“, sagt er. Gleichzeitig wächst das Interesse an smarten Funktionen: Immer mehr Kunden fragen gezielt danach oder sind zumindest neugierig, welche Möglichkeiten die KI heute bietet. Ist der Smart-TV im Elektrofachgeschäft mit dem Internet verbunden, lassen sich diese Funktionen direkt vorführen.
„Alles in allem wird Fernsehen vielfältiger und individueller auf einzelne Endkonsumenten zugeschnitten“, sagt Michael Steiert. „Das erspart mir zukünftig den Blick ins Programmheft, weil der Fernseher mich kennenlernt und daraus lernt. Das bedeutet für mich: mehr Komfort, weniger Aufwand – und ein Fernseher, der genau weiß, was ich will.“