Siemens und Maschinenhersteller gründen Datenallianz

10.11.2025 / 4 Minuten / Branchen-News

Ende September hat Siemens gemeinsam mit namhaften Werkzeugmaschinenherstellern – darunter Grob, Trumpf, Chiron, Renishaw und Heller – sowie dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen und der Voith Group eine Allianz ins Leben gerufen. Ziel ist der strukturierte Austausch von Engineering-, Produktions- und Maschinendaten, um generative KI-Anwendungen im industriellen Umfeld voranzubringen. Diese Kooperation gilt als entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einem industriespezifischen KI-Modell. Präsentiert wurde es bereits auf der Hannover Messe 2025 unter dem Namen "Siemens Industrial Foundation Model".

 

Maschinenbau übernimmt Vorreiterrolle 

"Gemeinsam mit Kunden und Partnern machen wir heute einen bedeutenden Schritt, um industrielle KI zu skalieren. Ich sehe hier eine große Chance für die Wirtschaft Europas mit seiner starken industriellen Basis", betont Roland Busch, Vorstandsvorsitzender von Siemens. "Indem wir den einzigartigen Datenschatz unserer Unternehmen für generative KI-Modelle verfügbar machen, können wir völlig neue Stufen der Produktivität erreichen. Und die Datenallianz im Maschinenbau ist der Vorreiter."

 

Effizienzsteigerung und kürzere Innovationszyklen 

Mit der Allianz soll die Fertigungsindustrie durch KI effizienter und innovativer werden. Anwendungsszenarien reichen von der automatisierten Erstellung von Teileprogrammen für Werkzeugmaschinen über die vorausschauende Wartung mit präzisen, maschinenspezifischen Prognosen bis hin zu adaptiven Fertigungsprozessen, die sich in Echtzeit an veränderte Bedingungen anpassen. Auch die Optimierung der Energieeffizienz durch intelligente Maschinensteuerung gehört dazu. 

Der Zugang zu qualitativ hochwertigen Maschinendaten verschiedener Hersteller sei dabei entscheidend, erklärt Busch: "Mit dieser Allianz können wir KI-Systeme entwickeln, die die Komplexität in der Entwicklung und der Fertigung verstehen und so für Fachkräfte zum leistungsstarken Partner werden."

 

Datenschutz und Sicherheit im Fokus

Die Kooperation sieht den Austausch anonymisierter Maschinendaten vor – unter strikter Wahrung aller Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen. Diese Daten dienen der Entwicklung und dem Training von KI-Modellen, die speziell auf die Bedürfnisse der industriellen Fertigung zugeschnitten sind. 

Langfristig plant die Allianz, über den Maschinenbau hinaus weitere Industriezweige einzubinden, um die Nutzung von industrieller Künstlicher Intelligenz branchenübergreifend zu fördern. Potenzielle Anwendungsfelder sind unter anderem Automobilbau, Chemie, Pharma, Energie, Gesundheitswesen, Infrastruktur und Transport. 

(Quelle: Siemens)