Der aktuelle dena-Gebäudereport mit dem Titel "Zahlen, Daten, Fakten zum Klimaschutz im Gebäude" beleuchtet die Herausforderungen im Hinblick auf die Wärmewende und das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland. Die neuesten Daten zeigen, dass trotz bisheriger Anstrengungen die Energieverbräuche im Gebäudebereich kaum rückläufig sind. Fossile Energien dominieren weiterhin die Wärmeerzeugung, wobei der Gebäudebereich mit etwa 40 Prozent den größten Anteil an den CO2-Emissionen in Deutschland ausmacht. Im Gebäudebestand entfallen nach wie vor fast 80 Prozent der Wärmeerzeugung auf fossile Energieträger wie Gas und Öl.
Situation und Trends im Gebäudebestand
Corinna Enders, die Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, betont: "Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand unumgänglich. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung bieten wichtige Grundlagen. Dennoch bedarf es jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen umzusetzen."
Der Gebäudereport zeigt, dass bei Neubauten von Wohngebäuden seit 2021 die Wärmepumpe als dominierender Energieträger mit einem Anteil von über 50 Prozent gilt, gefolgt von Gas und Fernwärme. Im Gebäudebestand hingegen dominieren Gas- und Ölheizungen. Der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden wird weiterhin zu 66 Prozent von Öl und Gas gedeckt. Trotz des wachsenden Anteils erneuerbarer Energieträger in der Wärmeerzeugung sind die bisherigen Entwicklungen nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Der Anteil der installierten Wärmepumpen im gesamten Gebäudebestand für Heizung und Warmwasser liegt lediglich bei 7,3 Prozent.
Herausforderungen beim Ersatzneubau
Eine weitere Herausforderung ist der Ersatzneubau von Wohngebäuden, der trotz stagnierender Zahlen seit fast zehn Jahren rund 70 Prozent der Abrisse ausmacht. Dies führt nicht nur zum Verlust von Baumaterialien, sondern auch von so genannter "grauer Energie", die bei Herstellung, Transport, Bau und Betrieb der abgerissenen Gebäude aufgewendet werden muss. Der Neubau erfordert zudem den Einsatz weiterer grauer Energie, der reduziert werden kann, wenn auf recycelte, nachhaltige und regional verfügbare Baumaterialien gesetzt wird.
Insgesamt bietet der dena-Gebäudereport 2024 eine übersichtliche Zusammenfassung der aktuellen Daten zum Gebäudebestand in Deutschland und dient als Grundlage für die Debatte und Umsetzung von Veränderungen im Gebäudesektor.
Der dena-Gebäudereport kann kostenlos heruntergeladen werden unter: www.dena.de/newsroom/publikationsdetailansicht/pub/dena-gebaeudereport-2024/