Weiterhin Aufwärtstrend bei deutschen Messen

16.12.2025 / 4 Minuten / Branche

Steigende Ausstellerzahlen, wachsende Besucherströme und mehr gebuchte Ausstellungsflächen prägen aktuell die Messewirtschaft. Die SPS in Nürnberg begann Ende November mit einer höheren Zahl an teilnehmenden Unternehmen als ursprünglich prognostiziert; auf Alexander Bürkles electra präsentierten sich 160 Hersteller mit knapp 9.000 Besuchenden. Auch Formate wie die Light+Building oder die Hannover Messe verzeichnen bereits jetzt eine starke Nachfrage. Noch vor wenigen Jahren schien das kaum vorstellbar: Während der Pandemie stand sogar grundsätzlich zur Debatte, ob Messen künftig noch eine Rolle spielen würden. 

Der persönliche Austausch bleibt weiterhin ein zentraler Erfolgsfaktor; das Institut der deutschen Wirtschaft hatte zu Jahresbeginn positive Erwartungen formuliert. Diese Einschätzungen werden im laufenden Jahr weitgehend bestätigt, wie der AUMA bereits im September bekannt gab. 

Die Mehrheit der Veranstalter berichtet von einem guten Geschäftsverlauf. Nach Berechnungen des AUMA erhöhte sich in den ersten sechs Monaten die Zahl der ausstellenden Firmen um rund ein Prozent auf mehr als 116.000. Die Besucherzahl stieg um über drei Prozent auf knapp 7,2 Millionen, während die vermietete Standfläche um fast zwei Prozent auf über 4,2 Millionen Quadratmeter anwuchs. 

Die Branche knüpft wieder an frühere Spitzenwerte an 

Beim Umsatz zeigt sich ein differenzierteres Bild: Für 2025 rechnet der AUMA mit Erlösen leicht unter dem Wert des Vorjahres. 2024 hatten die Mitgliedsgesellschaften mit 4,4 Milliarden Euro den höchsten Umsatz ihrer Geschichte erzielt. Damit setzte sich der Wachstumstrend der Branche fort. 
Das Ergebnis für 2024 belegt außerdem, dass das wirtschaftliche Niveau der Vor-Corona-Jahre eingeholt wurde. Vor Corona lag der Spitzenwert des Jahresumsatzes bei 4,1 Milliarden Euro im Jahr 2019. Den stärksten Einbruch verzeichnete die Branche 2021 mit lediglich 1,2 Milliarden Euro Umsatz. 

Zu den größten Belastungsfaktoren zählen weiterhin steigende Kosten in fast allen Bereichen sowie die wirtschaftlich angespannte Lage im dritten Rezessionsjahr vieler deutscher Aussteller. Hinzu kommen branchenspezifische Herausforderungen wie technologische Weiterentwicklungen, der Fachkräftemangel und veränderte Erwartungen von Ausstellenden und Besuchenden. 

Die Schwellenländer verzeichnen starkes Wachstum 

Auch auf internationaler Ebene überwiegt der Optimismus. Laut dem halbjährlichen UFI Global Barometer des Weltmesseverbandes erwarten zwischen 34 und 39 Prozent der befragten Unternehmen im Jahr 2025 ein Umsatzwachstum von mehr als fünf Prozent in den Bereichen Flächenvermietung und Services. 

Starkes Wachstum wird für Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indien, Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Brasilien prognostiziert. In den etablierten Märkten wie den USA und Deutschland wird vor allem mit stabilen Entwicklungen gerechnet, während der chinesische Messemarkt voraussichtlich Rückgänge verzeichnen wird.