Überall dort, wo Daten für Unternehmen überlebenswichtig sind, legen die Betreiber ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit und eine hohe Datenverfügbarkeit.
Je vernetzter die Welt wird, desto wichtiger wird die Sicherheit im Rechenzentrum. Feuer, Wasser, Vandalismus, Naturkatastrophen und unerlaubter Zugriff sind Gefahren, vor denen Daten geschützt werden müssen. Gegenüber Versicherungen müssen Unternehmen nachweisen, dass ihre Daten gesichert sind. Weil Rechenzentren hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit aber stark variieren, gibt es europäische und internationale Normen und Standards als Leitfaden für die Umsetzung eines sicheren und hochverfügbaren Rechenzentrums. In der DIN EN 50600 werden die Anforderungen zur baulichen und technischen Sicherheit sowie Dokumentation und Betriebsführung aufgeführt. Bewertet wird auch die IT-Sicherheit in Anlehnung an den IT-Grundschutz nach BSI sowie die internationale Normenreihe für Informationssicherheit ISO/IEC 27001. Ein unabhängiges Unternehmen wie TÜV belegt durch seine Abnahme und laufende regelmäßige Audits, dass das Rechenzentrum der erforderlichen Norm entspricht.
Alexander Bürkle unterstützt von der Planung bis hin zur Aufstellung und Inbetriebnahme des Rechenzentrums mit professionellen Partnern aus der Industrie. Im Erstgespräch mit der IT-Abteilung werden die Beweggründe eruiert, die Größe und die Standortmöglichkeiten skizziert. In dieser Phase ist es sinnvoll, alle verantwortlichen Gewerke wie zum Beispiel Facility Management, Brandschutz-, Netzwerk- und Elektroabteilungen an einem Tisch zu haben, um alle individuellen Bedürfnisse anzuhören und später dann auf den Kunden zugeschnitten ausarbeiten zu können.
Denn je nach Größe gibt es Einzel-Safe-Schränke, eine Raum-in-Raum-Lösung oder ein komplett fertiges Rechenzentrum, das neben das Gebäude gestellt wird, quasi wie ein spezielles Fertighaus.
Je nach Anforderung wird dann neben der Kühl- und Klimatechnik auch der Strombedarf und die Verkabelung der einzelnen RZ-Bereiche besprochen. USV-Anlagen, Sicherheits- und Löschanlagen, Zutrittskontrollen und Redundanzlösungen usw. werden nach und nach in das Konzept eingearbeitet. In hochsensiblen Bereichen wie beispielsweise großen Produktionsstandorten, Kliniken oder Kernkraftwerken, wird das Rechenzentrum von zwei unterschiedlichen Energielieferanten versorgt, um die Sicherheit und entsprechende Qualität der angestrebten Verfügbarkeitsklassen zu gewährleisten. Generell gilt es, sich an die Normen zu halten, sich von einem unabhängigen Unternehmen wie TÜV zertifizieren und das System regelmäßig warten zu lassen. Nicht zuletzt spielt die Disziplin des Betreibers und der Mitarbeiter in der täglichen Arbeit an der IT eine entscheidende Rolle. Nur dann bleibt das Rechenzentrum auch sicher.
Herr Buttenmüller, was macht für Sie ein gutes Rechenzentrum aus?
Große Rechenzentren/Datacenter sollten mindestens der Verfügbarkeitsklasse 3 oder mehr entsprechen, ein Klimakonzept beinhalten und z. B. mit der warmen Abluft die Gebäudeheizung unterstützen. Es ist redundant aufgebaut, hat ausreichend Reserve und ist mit einer Verkabelung von 100/400 Gigabit in den Serverbereichen mit Glasfaser-Singlemode ausgestattet. Regelmäßige Wartungen und erforderliche Tests der Sicherheitsbausteine werden penibel durchgeführt und dokumentiert.