Donnerschlag im Lampenlicht

30.10.2025 / 2 Minuten / Branchen-News

Am 25. August 2023 tobten schwere Gewitter über Europa. In Deutschland traf es Baden-Württemberg und Bayern besonders hart.

 

Still und unspektakulär, aber mit weitreichenden Folgen: Die EU hat mit der letzten Stufe ihrer Verordnung endgültig den Stecker für Leuchtstofflampen gezogen. Was auf den ersten Blick wie eine rein technische Änderung wirkt, betrifft in Wahrheit Millionen von Unternehmen, Kommunen und Gebäudebetreiber. Ganze Beleuchtungssysteme in Büros, Lagerhallen und Industrieanlagen stehen vor einer notwendigen Modernisierung – mit erheblichen Kosten, aber auch großen Einsparpotenzialen. Welche Möglichkeiten gibt es, alte Anlagen zukunftssicher zu machen? Ein Überblick über die besten Strategien für eine nachhaltige Beleuchtung. „Je nach Sanierungsmaßnahme kann der Energieverbrauch um bis zu 80 % gesenkt werden“, erklärt Martin Rombach, Produktmanager für Technisches Licht bei Alexander Bürkle. Doch trotz finanzieller Hilfen – etwa aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder speziellen Programmen für Kommunen – kommt der Umbau nur schleppend voran. Die Gründe? Eine angespannte Wirtschaftslage, hohe Einstiegskosten und oft mangelnde Information. „Es fehlt das Bewusstsein für die Vorteile“, sagt Martin Rombach. „Dabei ist die Umrüstung unvermeidlich. Leuchtstofflampen werden nicht mehr produziert, und jede Anlage hat Verschleißteile, die früher oder später den Betrieb lahmlegen.“

 

 

Drei Wege zur neuen Beleuchtung

 

Wie modernisiert man sinnvoll? Die Möglichkeiten reichen vom schnellen Austausch bis zur Komplettsanierung. LED-Retrofit: schnell, aber mit Grenzen Die einfachste Lösung ist der Austausch alter Röhren gegen LED-Leuchtmittel – „Retrofit“ genannt. Die LEDs passen in vorhandene Fassungen, allerdings oft nur mit Anpassungen wie einer Umverdrahtung. Diese Lösung ist preiswert, reduziert den Energieverbrauch um rund 50 Prozent, hat jedoch klare Grenzen. Für moderne Steuerungen wie DALI ist Retrofit ungeeignet, ebenso für anspruchsvolle Anwendungen wie Notbeleuchtung. Außerdem gelten bei Eingriffen in alte Anlagen automatisch die aktuellen DIN-Normen.

 

 

Leuchte-in-Leuchte: Maßarbeit für Sonderfälle

 

Manchmal soll die Optik erhalten bleiben, während die Technik erneuert wird. Beim „Leuchtein-Leuchte“-Ansatz wird das Innenleben alter LED-Sanierungs Kits ersetzt. Diese Methode eignet sich ideal für denkmalgeschützte Gebäude oder für Einbauleuchten in aufwendigen Deckenkonstruktionen etwa bei integrierten Klimaleuchten. Der Aufwand ist jedoch hoch und maßgeschneiderte Lösungen können teuer werden.

 

 

Neuinstallation: umfassend, aber zukunftssicher

 

Die effizienteste Option ist der Austausch des gesamten Systems. Das kostet zunächst mehr, bietet jedoch das größte Einsparpotenzial – bis zu 80 Prozent Energie. Moderne Steuerungen wie Tageslicht- und Präsenzsensoren sorgen dafür, dass nur dann Licht leuchtet, wenn es wirklich gebraucht wird. Neue Fertigungstechniken wie der 3D-Druck ermöglichen zudem individuelle Anpassungen, ohne die Kosten explodieren zu lassen.

 

 

Moderne Lichtsteuerung: Intelligente Anpassung für mehr Komfort und Effizienz

 

Die Fortschritte in der Beleuchtungstechnik zeigen sich besonders im Bereich der Steuerungssysteme. Während herkömmliche Bewegungsmelder und Sensoren in der Vergangenheit sofort abrupt reagierten – etwa beim Vorüberziehen einer Wolke – und Lichtquellen plötzlich und mit unangenehmer Intensität ein- oder ausschalteten, ermöglichen moderne Systeme eine wesentlich feinfühligere Anpassung über die DALI Dimmkurve. Diese sorgt nicht nur für eine angenehme Lichtatmosphäre, sondern unterstützt auch die Konzentration der Mitarbeitenden. Heute sorgt DALI für sanfte Übergänge und regelt das Licht nach Bedarf, fast unmerklich. Wolken ziehen vorbei, das Licht passt sich stufenlos an. „Im Idealfall merkt niemand, dass überhaupt gesteuert wird“, erklärt Martin Rombach.

 

Aktuell liegt die Effizienz bei LED Beleuchtungssystem bei über 200 Lumen pro Watt, das physikalische Maximum von 250 bis 270 Lumen rückt in greifbare Nähe. Bahnbrechende neue Technologien sind nicht in Sicht. Aber die Optimierung bestehender Systeme eröffnet weitere Potenziale. Denn intelligente Steuerungen, die Tageslicht klug nutzen, senken auch die Kühlkosten – weniger Licht bedeutet weniger Abwärme. „Für jedes Watt, das bei der Beleuchtung eingespart wird, sinkt die Energie die aufgewendet wird, um den Raum zu kühlen, um das Doppelte“, betont Martin Rombach. Das Ende der Leuchtstofflampe ist für ihn eine Chance. Wer modernisiert, spart Energie, Kosten und schafft ein besseres Arbeitsumfeld. Und das alles mit einem einfachen Ziel: Licht, das funktioniert – und zwar so, dass wir es intuitiv wahrnehmen und uns wohlfühlen.

Ansprechpartner

Martin Rombach

Technisches Licht
Produktmanager