Vom Hypercharger zur Freiflächenanlage

31.07.2025 / 7 Minuten / Lösungen  ·  Nachhaltigkeit

Erneuerbare Energien sind kein Nischenthema mehr. Sie sind die Zukunft – und verlangen Weitsicht. Denn eine Photovoltaikanlage auf dem Dach reicht längst nicht mehr aus. Wer heute nachhaltig wirtschaften will, muss grüner Stromerzeuger, intelligenter Verbraucher und geschickter Verwalter in einem sein. "Einige unserer Elektrotechniker-Kunden sind schon bestens für diese Zukunftsthemen aufgestellt .Mit ihnen tauschen wir uns rege aus", berichtet Kai Richter, der die Competence Center bei Alexander Bürkle smart buildings leitet. Andere Handwerksunternehmen stehen noch am Anfang. Und weil die Anforderungen rasant wachsen, brauchen sie gezielte Unterstützung.

 

Das Competence Center Erneuerbare Energien hat mittlerweile einige Photovoltaik-Großanlagen geplant und schlüsselfertig errichtet. Auch große Industriedachanlagen und Carport-Agri-PV Anlagen in Kombination mit Gewerbespeichern gehören zu den umgesetzten Projekten. "Wir planen, konstruieren und errichten Transformatoren und bieten die Anlagenzertifikate A und B direkt an, während viele Solarteure diese Leistung extern zukaufen müssen", so Kai Richter. "Unsere Elektrotechniker erhalten fertige Stromlaufpläne, die ihnen die Arbeit erheblich erleichtern."

Ladeinfrastruktur: mehr als nur eine Säule

Auch Ladeinfrastruktur im Kontext des Hypercharger-Ladens hat sich als zentrales Zukunftsthema für das Competence Center Erneuerbare Energien herauskristallisiert. Dabei betrachtet es die Energiebilanz einer Liegenschaft immer ganzheitlich. Ist eine Photovoltaikanlage vorhanden? Gibt es einen Batteriespeicher? Wie lässt sich das Lastmanagement optimieren?

"Während andere Anbieter einfach Ladesäulen errichten, stellen wir die Frage, wie diese Systeme intelligent miteinander vernetzt werden können. Wer die richtigen Schnittstellen schafft, kann Strom nicht nur erzeugen und speichern, sondern auch bedarfsgerecht nutzen und über dynamische Stromtarife verkaufen."
Kai Richter
Leitung Competence Center smart buildings, Alexander Bürkle GmbH & Co. KG

Einige Logistikfirmen sind aufgrund von Kundenvorgaben darauf angewiesen, CO₂-Emmissionen einzusparen. Manche Konzerne schreiben ihre Logistikaufträge nur noch für E-LKW aus. Wenn ein Logistiker mit Alexander Bürkle eine Ladeinfrastruktur plant, machen die Experten des Competence Centers vor Ort eine Bestandsaufnahme: Welcher Standort ist für die Installation der Ladesäulen am besten geeignet? Welche Energieerzeuger gibt es auf dem Gelände, und müssen gegebenenfalls Transformatoren umgebaut oder angepasst werden? Zudem wird geprüft, ob es Anlagen gibt, deren Lastspitzen der E-LKW-Ladevorgang beeinflussen könnte. "Wenn das der Fall ist, installieren wir natürlich eine Lastmanagement, so dass der LKW entweder nicht mit der vollen Leistung geladen wird oder Anlagen sich ausschalten."

Ladepunkte für alle: Vom Supermarkt bis zur Mietergemeinschaft

Im gewerblichen Bereich müssen Unternehmen zunehmend Ladeinfrastruktur für ihre Elektrofahrzeuge bereitstellen, sei es für Mitarbeiter oder für eigene Flotten.


In Baden-Württemberg etwa sind Supermärkte mit mehr als 30 Parkplätzen, die saniert werden, verpflichtet, Ladepunkte und Photovoltaikcarports zu installieren. Gleichzeitig stehen Eigentümergemeinschaften großer Mietshäuser vor der He rausforderung, Ladeinfrastruktur zu integrieren. Um E-Mobilität wirtschaftlich umzusetzen, müssen nicht nur geeignete Ladepunkte geschaffen werden, sondern auch faire Abrechnungssysteme für die Nutzung durch Mitarbeiter und Unternehmen. Die Abrechnungsplattform voltfox wurde für das Monitoring und die Verwaltung von Ladeinfrastrukturen entwickelt. Unternehmen können laden Ladepunkte effizient verwalten und unterschiedliche Tarife für Nutzergruppen festlegen – egal, ob Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten. Die Plattform ermöglicht eine nahtlose Integration von Abrechnungssystemen und sorgt dafür, dass Ladeinfrastruktur optimal genutzt und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten werden.