Stefan Hiss, Elektrokonstrukteur und Projektverantwortlicher, schilderte dem Zukunftsmagazin den gesamten Prozess vom ersten Plan bis zur finalen Schaltschrankmontage.

 

*PtL steht für Power-to-Liquid, ein Verfahren zur Herstellung synthetischer flüssiger Kraftstoffe aus erneuerbarem Strom, Wasser und CO₂.

1. Phase: Kein Standardprojekt, sondern eine Herausforderung – Die Anfrage

„Als wir die Anfrage bekommen haben, war mir sofort klar: Das wird kein Standardauftrag”, erinnert sich Stefan Hiss. Ein 38-seitiges Dokument, 1.400 Messstellen, ein einziges „Single Line Diagram“ – das war alles, was zur Verfügung stand. Die Vorbereitungen begannen mit einer dreiwöchigen Vorprojektierung. Stefan Hiss und sein Team erstellten ein Angebot mit über 1.000 Einzelpositionen – ein Einsatz, der sich erst mit Auftragserteilung auszahlen würde. Neben den Steuerschränken umfasste die Anfrage auch eine 3.200 Ampere starke Niederspannungshauptverteilung (NSHV) – ein Leistungsumfang, den nur wenige Schaltschrankbauer realisieren können. Alexander Bürkle entwickelte daraufhin klare Standards, etwa Betriebsmittelvorgaben und eine funktionsbezogene Darstellung des Schaltplans, die später übernommen wurden. Auch schlug das Team vor, Materialien auf Produkte eines Herstellers zu vereinheitlichen – eine technische wie wirtschaftliche Verbesserung. Preislich war nicht die günstigste Option entscheidend, sondern vielmehr der innovative Ansatz und die durchdachte Herangehensweise, die letztlich den Ausschlag gaben.

Stefan Hiss, Teamleiter Systemlösungen Elektrokonstruktion, panel solutions
Stefan Hiss, Teamleiter Systemlösungen Elektrokonstruktion, panel solutions